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"Ich wäre gern ein Bänkelsänger geworden, einer von denen, die auf einem Platz singen und am Ende der Vorstellung den Hut herumgehen lassen. Ich bin auch so ein direkter Erzähler wie die."                   "Beim Sex und beim Essen fühlt sich der Mensch sauwohl, nur da ist er ganz bei sich selbst. Zwischen ihm und seiner Pasta, zwischen Mann und Frau, da ist kein Platz für Staat oder Mafia."                      "Es ist höchste Zeit, dass der Ruhm Andrea Camilleris auch bei uns verbreitet wird." (Die Welt)

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:: Geschichte ::

Die frühesten Einwohner der mit 25738 km2 größten und vorwiegend gebirgigen Insel des Mittelmeeres sind die iberischen Sikaner im Westen, die indoeuropäischen Sikuler im Osten, die aus Italien eingewandert sind und der Insel den Namen gegeben haben, und die Elymer, eine mediterrane Restbevölkerung im äußersten Westen um die Stadt Segesta. - Die simitischen Phöniker entdecken im 1. Jt. v. Chr. für sich die Insel mit den sehr fruchtbaren Küstenebenen und der für diese im Mittelmeerraum dominierenden seefahrenden Händler ideale strategische Lage und gründen im Westen Siziliens und auf den vorgelagerten Inseln zahlreiche Handelsniederlassungen, von denen jedoch nach ständigen Kriegen mit den nachfolgenden griechischen Einwanderern (bis zum Untergang Karthagos im 3./2. Jh. v. Chr.) nur Panormos (Palermo), Motye (Mozia) und Soloeis (Solunto) verbleiben. (Die Gebietsverteilung zwischen Phönikern und Griechen zeigt sehr übersichtlich diese Geschichtsatlas-Karte.)

 

Seit der Mitte des 8. Jh. v. Chr. kolonisieren die Griechen sehr erfolgreich vor allem das östliche und südliche Sizilien, und zwar zuerst die (attisch-euböisch-kleinasiatischen) Ionier, dann vor allem die (südpeloponnesischen) Dorer. Poetisch nennen sie die Insel Trinakria (die "Dreieckige").
Die bedeutendsten Städte sind Syrakus, Akragas (Agrigent), Selinus (Selinunt), Gela, Leontinoi, Himera und Messana. Sie nehmen einen schnellen Aufschwung und stehen dem Mutterland an kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung nicht nach. Vor allem Syrakus kann sich sowohl an Macht als auch an kulturellem Einfluß mit Athen messen.

 

Ein Versuch der Karthager, sich der griechischen Städte zu bemächtigen, scheitert 480 v. Chr. durch den Sieg der Tyrannen Gelon von Syrakus und Theron von Akragas in der Schlacht von Himera, welche fast zeitgleich mit dem endgültigen Sieg Athens über die Perser bei Platäa stattfindet und nun für über 300 Jahre die griechische Vorherrschaft im Mittelmeerraum begründet. Gelon (und sein Nachfolger Hieron I.) von Syrakus beherrschen nun ganz Ost-Sizilien, Syrakus unter Hieron I. sogar bereits Teile Süditaliens. 461/60 versucht Duketios, die Streitigkeiten der Griechen für die Gründung eines sikulischen Staates auszunutzen, scheitert jedoch. Sizilien wird fortan ein herausragender Mittelpunkt der griechischen Kultur und Wissenschaft. Archimedes, bedeutendster Wissenschaftler der Antike, ist der berühmteste Sohn Syrakus', Aischylos führte am Theater von Syrakus und Gela seine bis heute weltberühmten Dramen ("Die Perser", "Sieben gegen Theben") auf, Platon besuchte mehrfach Sizilien, pflegte gute Beziehungen zum syrakusischen Hof und versuchte (vergeblich), seine politischen Theorien zum idealen Staat (Hauptwerk: "Politeia") unter Dionysios II. umzusetzen.

 

Auch auf Sizilien zerstört bald der Erzkonflikt zwischen Ioniern und Dorern, der im Mutterland als Kampf zwischen den athenischen Demokraten und spartanischen Oligarchen im vernichtenden Peloponnesischen Krieg (431-404) mündet, den Frieden und ein langfristiges wirtschaftliches und politisches Wohlergehen. Der Hilferuf Segestas an Athen gegen die Bedrohung durch die spartafreundlichen Tyrannen von Syrakus und Akrigas führt zum Wiederaufleben des Peloponnesischen Krieges und zu einer vernichtenden Niederlage Athens (und des Attischen Seebundes) erst auf Sizilien (415-413), dann im Mutterland (bis 404). 7000 athenische Überlebende gehen als Sklaven in syrakusischen Steinbrüchen zu Grunde.

 

Die Karthager nutzen die Schwächung der Griechen aus und unternehmen von 409-405 einen weiteren großen Krieg, der mehr oder weniger erfolglos bleibt, aber Syrakus mit seinem unbesiegbaren Kriegsheer zur griechischen Alleinherrscherin auf Sizilien erhebt. Die weitere Geschichte von Sizilien ist nun praktisch die von Syrakus. Der bedeutendste Herrscher des antiken Siziliens, Tyrann Dionysios I. von Syrakus (405-367), versucht in mehreren Kriegen, die Karthager von Sizilien zu vertreiben, was allerdings nicht vollständig gelingt. Aber er schafft ein mächtiges Reich mit großem Territorium beiderseits der Straße von Messina; die Stadt Syrakus hat nun eine Stadtmauern von 33 km Länge und eine halbe Million Einwohner.

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine erneute Bedrohung durch die Karthager kann das von Exil-Syrakusern gegen den grausamen Dionysios II. (344 gestürzt und verbannt) zu Hilfe gerufene korinthische Heer unter Timoleon 339 abwehren. Es folgen weitere Auseinandersetzungen mit den Phönikern unter dem Tyrannen Agathokles (311-306) und dem kurzzeitig (278-276) Sizilien beherrschenden thessalischen Eroberer und Militärgenie König Pyrrhos.
Im 1. Punischen Krieg (264-241) zwischen Rom und Karthago erobern die Römer ganz Sizilien bis auf das verbündete Syrakus. Als sich im 2. Punischen Krieg Syrakus plötzlich gegen Rom stellt, wird es nach 2jähriger Belagerung 212 erobert (Tod des Archimedes) und ganz Sizilien römisches Proprätorat. Rom macht die Insel zur Kornkammer Italiens, doch führt die zunehmend schlechtere wirtschaftliche Lage auf der Insel, bedingt durch die einseitige Ausbeutung durch riesige, von Sklavenmassen bewirtschaftete monokulturelle Latifundien, zu den großen Sklavenkriegen 136-132 und 104-99. Cicero ist hier 75 v. Chr. Quästor; Sextus Pompeius macht Sizilien von 43-36 zu einem Zentrum des Widerstandes gegen Cäsars Erben.

 

440 n. Chr. erscheinen die Vandalen auf Sizilien, 453 die Ostgoten. 535 durch Kaiser Justinians legendären Feldherren Belisar byzantinisch geworden, wird Sizilien 827 von den Sarazenen erobert, denen 1061 die Normannen folgen und 1130 Sizilien mit Süditalien zum mittelalterlichen Königreich Sizilien und Neapel vereinigen.

 

Im Jahre 1194 erobert der staufische Kaiser Heinrich VI. (in Durchsetzung seiner Erbechte aus seiner Ehe mit Konstanze, Tante des schon 1189 sohnlos verstorbenen normannisch-sizilianischen Königs Wilhelms II.) das sizilianisch-neapolitanische Reich und läßt sich im Dom von Palermo zum König von Sizilien krönen. Es folgt eine skrupellose Fremdherrschaft deutscher Ritter und Amtsträger; eine Rebellion des eingeborenen Adels, in welche vermutlich sogar seine zur Regentin bestimmte sizilianische Gattin verwickelt ist, wird vom grausamen König (er läßt seinem vorgesehenen "Nachfolger" in Konstanzens Gegenwart eine glühende Krone aufs Haupt nageln) blutig beendet.
Als Heinrich VI. 1197 in Messina stirbt, läßt Konstanze ihren 4jährigen Sohn Friedrich 1198 in Palermo zum König von Sizilien krönen und stirbt kurz darauf. Friedrich wächst unter schwacher Obhut päpstlicher Vormundschaft als machtloser, junger König in Palermo auf. Dies ändert sich rasch, als sich der Papst zu einer Restauration des staufisch-römischen Königtums entschließt und 1211 den 17jährigen Friedrich II. (schon als 3jähriger rechtmäßig zum deutschen König gewählt, aber durch den frühen Tod des Vaters Heinrich VI. nie gekrönt) zum Gegenkönig zum herrschenden Welfenkaiser Otto IV. macht; 1212 verläßt Friedrich erstmals Sizilien, tritt unter vielen Kämpfen in Deutschland sein römisches Königsamt an und kehrt - nun als mächtiger römischer Kaiser - 8 Jahre später nach Sizilien zurück. In wenigen Jahren wird die königliche Macht komplett restauriert und Sizilien-Neapel der modernste Staat Europas und uneingeschränkte Hausmacht Friedrichs.

 

Nach dem Tode Friedrichs II. (1250) kann sein Sohn Konrad IV. noch für 4 Jahre die staufische Herrschaft in Sizilien sichern, stirbt jedoch mit 26 Jahren am Fieber. Symbolträchtig verbrennt sein Leichnam bei der Aufbahrung im Dom zu Messina zusammen mit dem ganzen Gotteshaus durch Blitzschlag. Sein halbwüchsiger Sohn Konradin macht sich mit einem kleinen Heer auf den Weg nach Sizilien, um sein Erbe zu sichern, wird aber vom (durch den stauferfeindlichen Papst 1266 zum König von Sizilien und Neapel gekrönten) Bruder des französischen Königs, dem grausamen Karl von Anjou, gestellt und in Neapel 1268 hingerichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon 14 Jahre später entledigen sich die Sizilianer der Schreckensherrschaft der Anjou, die die Hauptstadt von Palermo nach Neapel verlegt haben, durch einen Volksaufstand ("Sizilianische Vesper"), in welchem alle Franzosen auf der Insel getötet werden. 

 

In der Folgezeit kommt das Königreich Sizilien und Neapel unter die Herrschaft der spanischen Vizekönige aus dem Hause Aragon und ab 1735 unter die Bourbonen, bis es 1860 von Garibaldi und seiner "Schar der Tausend (Alpenjäger)" befreit und 1861 mit dem neuerschaffenen Königreich Italien vereint wird.

 

Glücklichgeworden ist Sizilien aber anscheinend auch mit Italien nicht. Bis heute behält es seine (relative) Autonomie - und seine Armut, was beides erklärt, warum der sizilianische "Staat im Staate", die Cosa Nostra (bekannt als Mafia) als kriminelles Machtinstrument der Mittelschicht aus Feudalzeiten heute immer noch mächtiger ist als jeder Politiker und jede Behörde.

 

 

:: Linktipps ::

Wikipedia Sizilien:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sizilien

TUTORIUM "Mittelalterliche Geschichte" | Grunddaten italienischer Geschichte:
http://www.phil.uni-passau.de/histhw/TutMA/
http://www.phil.uni-passau.de/histhw/TutMA/grunddaten.html

 

 

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Zuletzt aktualisiert: 2006-03-14