Wenn es 8:8 steht und nicht der Stand eines Fußballspiels gemeint ist,
sondern die tödliche Bilanz zweier verfeindeter Mafiafamilien oder wenn ein
angesehener Zahnarzt, der sich einen Fehltritt mit einer streng behüteten 20-jährigen
erlaubt hat, plötzlich deren ganze Sippe am Hals hat, um dann spurlos zu
verschwinden, dann kann man ruhig davon ausgehen, dass der Ort, an dem diese
Dinge geschehen, Sizilien ist. Und da es sich ganz offensichtlich um
verbrecherische Dinge handelt, kann Commissario Salvo Montalbano nicht weit
sein. Mit seiner südländisch nonchalanten Art und seinem unverwechselbaren
Humor findet er für jedes Problem eine Lösung - wenn auch nicht immer die, die
das Gesetz vorschreibt..."
Ein Landstreicher wird ermordet, weil er zu viel über ein 50 Jahre
zurückliegendes Verbrechen weiß. Ein verbitterter alter Mann tarnt seinen
Selbstmord als grausamen Mord, um sich damit an seinem verhassten Bruder zu
rächen. Ein Mafiakiller setzt den eigenen Partner außer Gefecht und rettet dem
Beinahe-Opfer das Leben. Und Commissario Salvo Montalbano, der launische, aber
gutmütige, kluge und ungewöhnlich belesene Chef des Polizeikommissariats von
Vigàta, löst diese und viele weitere Fälle wie immer mit viel Witz, Herz und
Verstand.
Vigàta ist eine fiktive Kleinstadt in Sizilien. Ihre Einwohner -- von den
Honoratioren und Mafiabossen über große und kleine Geschäftsleute bis hin zu
den Armen und Gescheiterten -- bevölkern die kurzweiligen Kriminalgeschichten
Andrea Camilleris. Es sind meist kleine Sünder, wie der Titel sie nennt. Selbst
Kapitalverbrechen werden bei Camilleri mit so viel Unbekümmertheit und Humor
geschildert, dass sie eher unterhaltsam als gruselig daherkommen. Der Autor
lässt ein Panorama einer kleinstädtischen Gesellschaft fernab von den
Machtzentren Europas entstehen. So erfährt der Leser nebenbei allerhand über
italienische Geschichte und Kultur, über das Land und seine Menschen.