Selbst im sizilianischen Vigàta hat der Fortschritt Einzug gehalten.
Das gesamte Kommissariat ist im Computer-Fieber, nur Montalbano lässt
sich nicht anstecken und baut auf seine Fähigkeit, die Zeichen zu
entziffern. So gelingt es ihm schließlich, drei brutale Verbrechen
aufzuklären. Denn nur er durchschaut die Regeln des Spiels, das hier
gespielt wird.
Ob ein Autor wohl stolz oder eher eifersüchtig ist, wenn der Held
seiner Krimis drauf und dran ist, ihm den Bekanntheitsgrad streitig zu
machen? Andrea Camilleris Commissario Salvo Montalbano ist sicherlich so
eine Figur, die nun auf gut 300 Seiten einen neuen Fall vor sizilianischer
Kulisse zu lösen hat: altbekannt, vertraut, sympathisch, so eine Mischung
aus Brummbär und gutmütigem Kumpel, dazu natürlich ein schlauer Fuchs,
erfahren und routiniert, ein guter Esser und Feinschmecker allemal -- so
viel Zeit muss sein. So kennt man ihn, Montalbano, der mit seinen
"Methoden, die oft und gerne die Grenzen zur Illegalität
überschreiten," nicht ganz unangefochten ist.
Und dann: Ein junger Mann wird ermordet, ein altes Ehepaar, das im
gleichen Haus wohnt, verschwindet spurlos und natürlich ist da die
sizilianische Mafia, die ihre Finger mit im Spiel hat. Ganz klar,
irgendwie hat das alles miteinander zu tun, auch wenn die einzelnen
Geschehnisse zu Beginn noch astronomisch weit auseinander liegen.
Montalbano und sein Team, allesamt weder sklavische Handlanger noch
gesichtslose Hintergrundfiguren, leisten seziererische Puzzle- und
Aufdeckungsarbeit.